Wasserversorgung Firtigi und Tinkulahas

Kurze Wege zu sauberem Wasser

Die Menschen in Firtigi und Digi, kleine Dörfer zwischen Keren und Akordat, strahlen. Seit einigen Jahren beziehen sie sauberes Trinkwasser direkt im Dorf. Das EHD unterstützte dort 2011/12 gemeinsam mit anderen Unterstützern den Ausbau der Wasserversorgung mit rund 130.000 Euro

Zwei Staudämme und viele kleine Checkdämme halten in Digi das Regenwasser zurück. Dämme wurden gebaut und in einem weiteren gemeinsamen Schritt das Wasser über ein 50 Kubikmeter-Reservoir direkt zu zwei Wasserentnahmestellen durch Pipelines mit Solar-pumpen ins Dorf gepumpt. In Firtigi erlebten wir bei einem Besuch ein neues System, eine echte Innovation in Sachen Wasserspeicherung und Wasserversorgung, das Ingenieur Zerigabir ausgetüftelt hat.

Firtigi liegt in der Region Tinkulahas, ein relativ dicht besiedeltes Gebiet in einem sehr trockenen Teil Eritreas mit Temperaturen oft über 40 Grad. In regenarmen Jahren ist die Bevölkerung auf externe Trinkwasserversorgung mittels Tankwagen durch die Regionaladmini-stration angewiesen. Dann hat der Wasser-ingenieur Zerigabir für die Trinkwasser-versorgung auf eine innovative, für Eritrea und Ostafrika ganz neue Methode gesetzt: Durch den Bau von Mikrodämmen und Sandreservoiren wird ein temporärer Bachlauf zur ganzjährigen Quelle. Das Prinzip: Hinter den Mikrodämmen sammelt sich der aus dem Granitgestein erodierte Sand (Granitgrus) an. Dieser Sand hat eine ausgezeichnete Wasseraustauschfähigkeit, das heißt, eine hohe Fähigkeit, Wasser zu speichern und wieder abzugeben. Die Vorteile der Sandreservoire sind, dass sie nicht nur Wasser speichern, sondern es auch reinigen und vor Verdunstung schützen. Das gespeicherte Wasser wird mittels Gravitation über kilometerlange Leitungen direkt in die Dörfer geleitet. Mit Firtigi wude der erste Schritt getan: Die Menschen dort sind überglücklich: „Früher mussten wir bis zu 5 Stunden marschieren um Wasser zu holen – jetzt haben wir sauberes Wasser direkt im Dorf!“

Meterhoch schießt das Wasser aus dem Schlauch. Ein neues System der Trinkwasserversorgung macht Schule in Eritrea.

Nach diesem Erfolg wird dieses System der Wasserspeicherung auch an anderen Orten Eritreas angewandt. In Tinkulahas hat das EHD gemeinsam mit der schweizerischen SUKE, den Auslandshelfern und dem Darmstädter Freundschaftsverein Eritrea die Wasserver-sorgung in der Region ausgebaut, so dass alle Dörfer zwischen Tinkulhas und Hagaz mit genügend sauberem Trinkwasser versorgt werden konnten. Dazu wurden zwei zusätzliche Mikrodämme mit Sandreservoir und Wasserverteilstellen gebaut.

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