Wasserprojekt Jegar

Wasserversorgung für Jegar 2007/08

Mit dem Bau von einem Microdamm und sechs Checkdämmen sowie 200
Kleinstdämmen als Flutbrecher sollte in der Projektregion die Wasserversorgung
der Zielgruppe (5500 Menschen, 892 Haushalte) langfristig gewährleistet und die
Chancen für gute Ernten und somit die wirtschaftliche Unabhängigkeit der
Bevölkerung gesichert und die Landflucht junger Menschen eingeschränkt werden.
Der Grundwasserspiegel soll durch die geplanten Maßnahmen langfristig gehoben
und gehalten werden, so dass – unabhängig von diesem Projekt – eine Entnahme
sauberen Trinkwassers über gegrabene, aufgemauerte und geschlossene, mit
Hand oder Solarpumpe versehene Brunnen ermöglicht wird.
Die örtliche Lage der Dämme wurde von unserem Projektpartner und 3 Ingenieuren
festgelegt. Als Bedingung für die Wahl der Plätze galten ein felsiger Baugrund,
ein enges Flussbett sowie der Zufluss kleiner Nebenflüsse.

Anstelle des Baus von Flutenbrecher in den engen Zuflussbächen zu den Flüssen
Amelhadug und dem Guaruk-Fluss wurde entschieden, den Berghang entlang
beider Flüsse zu terrassieren, um Bodenerosion zu verhindern und das
Zuschwemmen der Dämme zu stoppen. Durch den Bau von vier Dämmen
verdreifacht sich die Menge des angestauten Wassers auf ca. 100 000 Kubikmeter
gegenüber ursprünglich geplanten 31 000 Kubikmeter. Dadurch erhöhte sich die
Wasserkapazität für die künstliche Bewässerung.

Die Projektziele konnten voll erreicht werden. Als besonders erfreulich kann
berichtet werden, dass die Baumaßnahmen mit großer Partizipation der
Bevölkerung so zeitgerecht fertiggestellt werden konnten, dass während der
Regenzeit alle vier Dämme gefüllt wurden. Bei einem Projektbesuch im November
2007 zeigte sich auch, dass die Staudämme von sehr guter Qualität sind und sich
der Wasserspiegel gegenüber Ende der Regenzeit trotz Wasserentnahme für die
künstliche Bewässerung der Felder nur ganz geringfügig absenkte. Erstmals seit
Jahrzehnten führen beide Flüsse auch im November (zwei Monate nach Ende der
Regenzeit) noch fließendes Oberflächenwasser, was dafür spricht, dass das
Projektziel Sicherung des Wasservorrates und des Grundwasserspiegels erreicht
werden konnte.
Die Sicherung des Grundwasserspiegels und der Wasservorrat in den Dämmen hat
zu folgendem angestrebten Effekt geführt: Durch die künstliche Bewässerung
konnte der geplante Ernteertrag (Hirse) eingebracht werden. Außerdem wurden
unter Anleitung von Beratern des lokalen Landwirtschaftsministeriums bewässerte
Felder angelegt. Die Ernte an Tomaten und Zwiebeln war so gut, dass neben der
Deckung des Eigenbedarfs große Mengen auf dem Markt im nahegelegenen
Elabered und Keren verkauft werden konnten. Mit dieser Einkommensgenerierung
hat sich die Lebenssituation der Zielgruppe zum Positiven hin entwickelt: Erstmals
seit vielen Jahren konnten die Bauern Ernteerträge auf dem lokalen Markt
verkaufen. Damit hat sich eine neue Zukunftsperspektive für die lokale Bevölkerung
eröffnet, die Dorfvorsteher Ghide in einem Satz auf den Punkt bringt: „Für uns hat
ein neues Leben begonnen!“

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