Zweites Projekt Klinikpartnerschaft

Das zweite Projekt GIZ-Klinikpartnerschaft

Das Projekt „Klinikpartnerschaft“ wird von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) gesponsert und vom EHD getragen. Ziel des nunmehr zweiten Klinikpartnerschafts ist die Anwendung von Ultraschalluntersuchungen im Rahmen der klinischen Untersuchung in Eritrea. Im ersten Projekt wurden 12 Ärzte und Ärztinnen des Orotta- und des Halibethospitals in Asmara in der Anwendung von Ultraschallgeräten geschult sowie ein tragbares Ultraschallgerät an die Kliniken übergeben.                                 Im laufenden zweiten Projekt geht es darum, die geschulten Ärzte des ersten Kurses weiterzubilden und in die Lage zu versetzen, andere, junge Ärzte in der Anwendung von Ultraschall zu schulen – also ihr erworbenes Wissen in Theorie und Praxis weiterzugeben um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Ein weiteres, baugleiches Ultraschallgerät wurde im Rahmen des laufenden Projekts nach Eritrea gebracht.

Wissen bleibt wenn wir gehen…

 

Nach diesem Motto werden verschiedene Kurse mit Theorie und praktischer Ausbildung durchgeführt – von den Grundprinzipien des Ultraschalls bis hin zu den verschiedenen medizinischen Anwendungsbereichen in allen medizinischen Disziplinen (zum Beispiel Herz, Nerven, Gefäße, Gynäkologie usw.) bis hin zur Systematisierung der täglichen Arbeit zum Beispiel durch die Erstellung von Notfallprotokollen oder der Führung von Patientenakten

 

Bei den Schulungen, die in Gruppen durchgeführt werden, werden Freiwillige oder Patienten aus verschiedenen Abteilungen mittels Ultraschall untersucht und die Ergebnisse/Erkenntnisse für die Weiterbehandlung des Patienten in der Gruppe besprochen.

 

Das EHD kann sich dabei auf einen Stamm von hochengagierten deutschen Dozenten stützen, die in ihren jeweiligen Kliniken in Deutschland verantwortliche Positionen innehaben und bereits mehrmals in Eritrea auch im Rahmen anderer Projekte des EHD im Einsatz waren.

Den ersten Kurs führten Dr. Norbert Pfeufer, (Kliniken Heidenheim) und Dr. Sibyl Mittler, (Klinikum Würzburg Mitte) im November 2019 durch.

Ein weiterer Kurs mit dem Schwerpunkt der praktischen Anwendung von Ultraschall im klinischen Alltag wurde im Dezember 2019 von Dr. Christian Heß geleitet.

Unser Partner vor Ort

Die Organisation und Auswahl der Kursteilnehmer vor Ort erfolgte durch den Ärztlichen Direktor des Orotta-Hospitals, Dr. Habteab Mehari.Dr. Pfeufer und Dr Mittler berichten von ihrem ersten Kurs: „Wir begannen den Montagnachmittag mit einer Einführungsrunde, in der wir nach Erwartungen und individuellen Erfahrungen fragten. Der ursprüngliche Zeitplan musste aus verschiedenen Gründen neu geordnet und angepasst werden, aber wir konnten alle Aufgaben und Themen abdecken. Die Teilnehmerzahl war aufgrund des großen Interesses der verschiedenen Abteilungen höher als ursprünglich geplant. Wir mussten also größere praktische Trainingsgruppen bilden. Dennoch hatte jeder Teilnehmer genug Zeit, um mit dem neuen Ultraschallgerät zu üben.

Der Kurs war in zwei Teile gegliedert. Ein Teil behandelte theoretische Themen wie Grundlagenphysik, normale Gewebesicht, Artefakte. Dies trug dazu bei, alle auf das gleiche Vorwissen zu heben. In den folgenden Vorlesungen haben wir theoretisch alle notwendigen Notfallprotokolle erklärt, ergänzt durch einige Videos. Nach der technischen Einführung und dem Gerätetraining mit dem gespendeten Ultraschallgerät haben wir mit dem praktischen Training für gesunde Freiwillige begonnen, um die gelehrten Ultraschallprotokolle in der Praxis zu wiederholen. Dies geschah in zwei Gruppen unter Aufsicht der Dozenten.Zusätzlich konnten wir Untersuchungen an Freiwilligen und Patienten auf dem Bildschirm demonstrieren, indem wir die US-Maschine an den Beamer anschlossen. Während der gesamten Woche haben die Teilnehmer Patienten aus ihrer Abteilung vorgestellt, um sie auf pathologische Befunde zu untersuchen. Wir konnten viele interessante Ergebnisse vorweisen und in diesem speziellen Fall zur richtigen Diagnose führen.Dieses praktische Training ermöglichte es uns, viele Fähigkeiten und Tricks zu demonstrieren. Die Teilnehmer zeigten großes Interesse und waren hoch motiviert. Das breite medizinische Wissen innerhalb der Gruppe führt zu einer sehr interessanten und fruchtbaren interdisziplinären Diskussion.Zur Qualitätskontrolle unseres Einsatzes wurde der Kurs von den Teilnehmern über ein anonymes Feedback-Formular bewertet Wir haben danach noch offene Fragen besprochen und geklärt. Jeder Teilnehmer hat eine Teilnahmebescheinigung erhalten.“

Zusammenfassung der ersten Einsätze: „Am Ende der Woche sind wir sicher, dass diese erste Woche des Ultraschallunterrichts ein sehr wichtiger Beginn des gesamten Projekts war. Wir konnten die Teilnehmer mitnehmen und sie wirklich für die Anwendung von Ultraschalluntersuchungen am Krankenbett interessieren.Es besteht ein großer Bedarf an strukturiertem Ultraschallunterricht und -training, und wir haben das große Interesse insbesondere der jüngeren Ärzte an dieser neuen Technologie erkannt. Das zeigte sich auch bei der Auswertung des Feedback-Fragebogens“, berichten die Dozenten.

So bewerteten die Teilnehmer den Kurs und trugen auch Wünsche vor: – „Zukünftig mehr praktische Ausbildung in den Kurs aufzunehmen“- „Der Kurs sollte jedes Jahr mit Zugang für die Junioren durchgeführt werden“- „Mehr Praxis bei Patienten mit pathologischen Befunden“- „ Wünsche mir regelmäßig Auffrischungskurse“- „Es war fantastisch, ich bin froh daran teilzunehmen“- „Mehr Fokus sollte auf Herz- und Bauchuntersuchungen gelegt werden“- „War sehr interessant und nützlich“- „Wird hoffentlich weiter für verschiedene Abteilungen durchgeführt“

Alle Teilnehmer lobten ausdrücklich die hohe Qualität und das große Engagement der Dozenten.

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